Tierische Therapeuten

Tierische Therapeuten – Für wen ist die Therapie und Aktivität?

Grundsätzlich ist die Therapie für jeden Menschen, der Tiere mag. Ob jung oder alt, einfach für alle diejenigen, die ein Tier stundenweise um sich haben möchten. Das können z. B.

  • Bewohner von Senioren und Pflegeeinrichtungen sein,
  • Bewohner in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung oder
  •  Menschen, die Zuhause im Kreise der Familie gepflegt werden.
energiearbeit kurrer fuer mensch tier leichteres leben 7

Therapeutische Wirkung von Tieren auf den Menschen

Physisch:

  • der Kontakt mit Tieren fördert die Senkung von Blutdruck und Herzschlagfrequenz; Stabilisierung des Kreislaufs
  • somit nimmt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab
  • der Kontakt zu Tieren hat eine gesundheitsfördernde und lebensverlängernde Wirkung
  • bei dem Kontakt mit Tieren wird die Muskulaturentspannung angeregt; Abnahme Spastik
  • durch Tiere wird die eigene Aktivität angeregt
  • Ausschüttung Endorphine; Änderung der Schmerzwahrnehmung

Psychisch:

  • das seelische Wohlbefinden wird durch den Kontakt mit Tieren besser (Stressreduktion, Beruhigung, Entspannung), auch durch bedingungslose Akzeptanz des Tieres
  • Tiere geben das Gefühl gebraucht zu werden
  • Tiere nehmen das Gefühl der Einsamkeit
  • Tiere vermitteln ein positives Selbstbild
  • Tiere vermitteln Freude am Leben
  • Tiere vertreiben Langeweile

Sozial:

  • Tiere haben eine Eisbrecherfunktion
  • Tiere erleichtern zwischenmenschliche Kontakte
  • Tiere fördern soziale Integration
  • Tiere liefern Gesprächsstoff
  • Tiere geben Nähe, Intimität, Körperkontakt

Kognitiv:

  • Tiere regen zum Lernen an
  • Tiere können ein Aufhänger für Gedächtnistraining sein
  • Tiere fördern Konzentration und Ausdauer

Kaninchengestützte Intervention

Beispiel für die Durchführung der kaninchengestützten Interventionen

Der Einsatz beginnt oft schon vor der Tür einer Einrichtung. Während Jana Kurrer/Mitarbeiterin den Wagen für den Transport der Kaninchen auslädt, um die Kaninchen umzusetzen, treten Bewohner an sie heran. Es werden Fragen zu den Rassen, dem Aussehen und dem Lieblingsessen der Tiere gestellt.

Bereits hier liefert das Thema „Tier“, Gesprächsstoff und erleichtert zwischenmenschliche Kontakte. Der Tiertransportwagen ist so aufgebaut, dass auch hier die Sinne des Menschen angeregt werden. Es befinden sich im Wechsel z.B. Plüschtiere, Schmetterlinge, Aufkleber o.ä. an dem Wagen. Die Bewohner überlegen, was für Tiere es sind, streicheln über die Plüschtiere und unterhalten sich. (regt zum Lernen an; liefert Gesprächsstoff; vertreibt Langeweile; fördert taktile Reize etc.)

Ablauf der Gruppe (ca. 6-8 Personen)

Die Bewohner sitzen in den Gruppen in einem Halbkreis, damit jede Person der Interaktionen durch Jana Kurrer/Mitarbeiterin folgen kann.
Im Hintergrund jedes Therapieeinsatzes läuft Musik zur Entspannung. Nachdem die Bewohner von Jana Kurrer/Mitarbeiterin begrüßt wurden und ihre Plätze eingenommen haben, werden die Hände der Teilnehmer desinfiziert (zum Schutz der Tiere). Schon diese Handlung regt die eigene Aktivität an und fördert die Konzentration.
Zum Schutz der Kleidung und um eine sichere Sitzfläche für das Tier zu gewährleisten, werden Handtücher auf den Schoß der Bewohner gelegt. (das Handtuch gibt dem Menschen und dem Tier Sicherheit)

Vor dem Verteilen der Kaninchen wird der erste Eindruck, den ein Bewohner macht, von Jana Kurrer/Mitarbeiterin reflektiert: wie selbstständig, selbstbewusst, extro- oder introvertiert ist die Person? Welches Kaninchen passt in diesem Fall?

Das Kaninchen wird zur Begrüßung immer von vorne gezeigt und „stellt sich namentlich vor“. Nach dem Umsetzten der Kaninchen auf den Schoß wird gestreichelt, gekämmt (weiche Babybürste) und dem Tier „Geschichten“ erzählt. Die Namen der Tiere werden nach einer gewissen Zeit abgefragt. Das Kaninchen vermittelt ein positives Selbstbild durch bedingungslose Akzeptanz, nimmt das Gefühl der Einsamkeit, vermittelt Freude am Leben, vertreibt Langeweile, fördert taktile Reize, liefert Gesprächsstoff u.v.m.

Bei den Namen der Kaninchen wurde darauf geachtet, dass „Eselsbrücken“ zu den Namen gebaut werden können. Z.B. Picasso: Wie hieß der berühmte Maler? Pablo … oder Schneeflöckchen: Wie heißt das Weiße, was im Winter vom Himmel fällt? Schnee … Und wie heißt das einzelne davon?
Es können auch Tierbilder erraten werden. Hier haben wir einen tollen Aufhänger für Gedächtnistraining, fördern die Ausdauer und Konzentration, liefern Gesprächsstoff, regen zum Lernen an und bringen alle zum Lachen. Das Lachen steht bei dieser Arbeit ganz weit oben, Depressionen wird entgegengewirkt. Durch das Lachen werden Endorphine ausgeschüttet, die wiederum zur Änderung der Schmerzwahrnehmung führen. Womit die Gabe von Medikamenten reduziert werden kann.

Zum Abschluss verabschieden sich die Kaninchen wieder wie bei der Begrüßung und ich sage, wann sie wieder kommen. Es werden aus hygienischen Gründen wieder die Hände desinfiziert.

Im Bereich der Einzelbesuche/Bettlägerige wird der Ablauf nach Fertigkeiten und Möglichkeiten des Bewohners geplant. Hier bezieht Jana Kurrer/Mitarbeiterin eine anregende Handmassage mit Aromaölen als kontrakturenprophylaxe mit ein.

Die Abläufe werden durch Jana Kurrer/Mitarbeiterin oder das Personal der jeweiligen Einrichtung dokumentiert.

jana kurrer kaninchen intervention

Hundegestützte Intervention

Beispiel für den Ablauf für hundegestützte Interventionen

Unsere Hunde kommen ausschließlich zu Einzelbesuchen/Hausbesuchen, sie nehmen nicht an den Gruppenangeboten mit Kaninchen teil.

Auch hier wird individuell, ein Angebot für die besuchte Person zusammengestellt. Wir haben Hunde, die besonders gut an einem Rollstuhl laufen oder auch bei der Person, auf dem Schoß sitzen würden. Einige Hunde sind sehr gut für die Menschen geeignet, die ihr Bett nicht mehr verlassen können (geben Nähe, nehmen das Gefühl der Einsamkeit) und der andere läuft mit ganz viel Feingefühl bei einer, ihr auch fremden Person an der Leine (stärkt das Selbstwertgefühl, vermittelt Freude, fördert die eigene Aktivität ect.).

Die Hunde können gekämmt und gefüttert werden, hier fließen Übungen für die Feinmotorik der Hände mit ein. Wir führen Gespräche über Tiere, raten Tierbilder und vieles mehr. Die Wirkung von besonderen Hunden auf den Menschen sind vielseitig.

energiearbeit kurrer fuer mensch tier leichteres leben 2